Beziehung retten: Ein umfassender Ratgeber für Paare

von Johanna Trittien · 12 Min. Lesezeit
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Beziehung retten

Beziehungen sind oft das Herzstück unseres Lebens, doch manchmal geraten selbst die stärksten Partnerschaften in eine Krise. Wenn du dich gerade in einer solchen Situation befindest, fühlst du dich vermutlich verwirrt, verletzt oder unsicher. Du fragst dich, wie es weitergehen soll. Das ist vollkommen normal – und du bist damit nicht allein. 

In diesem Artikel findest du hilfreiche Ansätze und Tipps, die dir dabei helfen können, deine Beziehung zu verstehen, zu stärken oder (wenn nötig) loszulassen. Egal, welche Entscheidungen du treffen musst, denke daran: Es gibt immer einen Weg, der im Endeffekt dazu führt, dass du dich besser fühlst.

Sind Beziehungskrisen normal?

Ja, Beziehungskrisen sind ganz normal und gehören in gewisser Weise zu jeder langfristigen Partnerschaft dazu. Jede Beziehung durchläuft verschiedene Phasen, und es ist völlig natürlich, dass es dabei auch zu Herausforderungen kommt. 

Diese Krisen können durch viele Faktoren ausgelöst werden, sei es durch äußere Umstände, Veränderungen in der Lebenssituation oder durch Probleme, die sich innerhalb der Beziehung entwickeln.

Wichtig ist, dass du erkennst, dass eine Krise nicht das Ende bedeuten muss. Ganz im Gegenteil: Sie kann eine Chance sein, die Beziehung zu stärken und weiterzuentwickeln.

Als Therapeutin habe ich oft gesehen: Wenn Paare bereit sind, sich Ihren Problemen zu stellen und an der Beziehung zu arbeiten, sind lange und erfüllende Beziehungen für sie sehr gut möglich.

8 häufige Gründe für eine Beziehungskrise

Es gibt viele Gründe, warum eine Beziehung in eine Krise geraten kann. Hier sind einige der häufigsten Ursachen, die ich in meiner therapeutischen Praxis beobachte:

  1. Kommunikationsprobleme: Missverständnisse, unausgesprochene Erwartungen oder das Gefühl, nicht gehört zu werden. Eine mangelnde oder fehlerhafte Kommunikation ist oft der Auslöser für tiefergehende Konflikte. Laut den Grundsätzen der Kommunikationstheorie von Paul Watzlawick (bekannter Psychotherapeut) kann man nicht nicht kommunizieren, und oft führen Missverständnisse zu Konflikten, weil Botschaften unterschiedlich interpretiert werden.
  2. Alltagsstress und Überforderung: Beruflicher Stress, finanzielle Sorgen oder die Herausforderung, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren. Wenn der Alltag die Oberhand gewinnt, bleibt oft wenig Raum für die Partnerschaft.
  3. Veränderungen in der Lebenssituation: Ein Umzug, die Geburt eines Kindes oder auch der Verlust eines geliebten Menschen. Diese Ereignisse erfordern Anpassung und manchmal eine Neudefinition der Partnerschaft.
  4. Unterschiedliche Bedürfnisse und Erwartungen: Im Laufe der Zeit können sich die Bedürfnisse und Erwartungen der Partner verändern. Was früher gepasst hat, passt vielleicht nicht mehr, und das kann zu Frustration führen.
  5. Eifersucht und Vertrauensprobleme: Misstrauen oder Eifersucht können eine Beziehung stark belasten. Ob durch tatsächliche Vorkommnisse wie Fremdgehen oder durch Unsicherheiten – das Vertrauen wiederherzustellen, ist oft eine große Herausforderung.
  6. Mangel an Intimität und Nähe: Wenn körperliche und emotionale Nähe in einer Beziehung verloren gehen, kann das zu einer Entfremdung führen. Intimität ist ein wesentlicher Bestandteil einer gesunden Beziehung, und ihr Fehlen kann zu einer Krise führen.
  7. Unterschiede in der Lebensplanung: Wenn sich die Lebensziele und Pläne der Partner unterscheiden – etwa in Bezug auf Kinderwunsch, Karriere oder Wohnort, kann dies zu erheblichen Spannungen führen.
  8. Herausforderungen durch Kindererziehung: Die Geburt eines Kindes bringt viele Veränderungen mit sich, die eine Beziehung stark beeinflussen können. Schlafmangel, unterschiedliche Erziehungsstile und die zusätzliche Verantwortung können die Partnerschaft belasten. Die Zeit und Aufmerksamkeit, die früher für die Partnerschaft da war, konzentriert sich jetzt auf das Kind, was zu einer Entfremdung führen kann.

Wann ist eine Beziehung nicht mehr zu retten?

Ob es zu spät ist, eine Beziehung zu retten, lässt sich nicht pauschal beantworten und hängt stark von der Bereitschaft und dem Engagement beider Partner ab. Solange beide bereit sind, sich anzustrengen und für ihre Liebe zu kämpfen, gibt es immer eine Chance! 

Manchmal ist es jedoch wichtig zu erkennen, wann professionelle Hilfe, wie Paartherapie oder Beratung, notwendig ist, um gemeinsam durch die Krise zu kommen.

Manchmal ist es allerdings auch das Beste für beide Partner, getrennte Wege zu gehen. Folgende Situationen sind kritisch:

  1. Dauerhafter Vertrauensverlust: Wenn das Vertrauen durch wiederholte Lügen, Untreue oder ständige Verletzungen dauerhaft zerstört wurde und keine Bereitschaft zur Wiedergutmachung besteht, kann es schwierig sein, die Beziehung wieder aufzubauen.
  2. Anhaltender Mangel an Respekt: Wenn einer oder beide Partner regelmäßig den anderen herabwürdigen, missachten oder emotional missbrauchen, und keine Bereitschaft zur Veränderung erkennbar ist, kann die Beziehung toxisch werden.
  3. Unvereinbare Lebensziele: Wenn eure Lebensziele stark auseinandergehen – zum Beispiel bei der Frage nach Kindern, Karriere oder Wohnort – und keiner von euch bereit ist, Kompromisse einzugehen, kann das die Beziehung auf Dauer belasten.
  4. Gefühl der Gleichgültigkeit: Wenn einer oder beide Partner emotional abgeschaltet haben und dauerhaft keine Liebe, Zuneigung oder Interesse mehr aneinander zeigen, ist das ein Zeichen dafür, dass die Verbindung nicht mehr besteht.
  5. Wiederholte Trennungen: Wenn ihr euch immer wieder trennt und wieder zusammenkommt, ohne die grundlegenden Probleme zu lösen, ist das ein Zeichen dafür, dass die Beziehung in einem schädlichen Muster gefangen ist. Dieses ist oft schwer zu durchbrechen.

Für mehr Klarheit kannst du außerdem auch unseren Beziehungstest machen. Dieser kann dir dabei helfen, die Dynamik eurer Beziehung besser zu verstehen und zu erkennen, ob es noch gemeinsame Perspektiven gibt.

Beziehung retten, wenn der Partner nicht mehr will?

Es ist eine schmerzhafte Situation, wenn dein:e Partner:in das Interesse an der Beziehung verloren hat, das kann ich sehr gut nachvollziehen. In solchen Momenten fühlst du dich mitunter hilflos und unsicher, wie du reagieren sollst. 

Der erste Schritt ist, ein offenes Gespräch zu suchen. Versuche herauszufinden, was die Gründe für den Rückzug sind. Ist es nur eine Phase, oder gibt es tieferliegende Probleme?

Es ist wichtig, die Gefühle und Wünsche deines Partners zu respektieren, aber auch deine eigenen Bedürfnisse klar zu äußern. 

Wenn dein Partner die Beziehung aber wirklich nicht mehr möchte, ist es an der Zeit für dich loszulassen. 

Beziehung retten nach Fremdgehen?

Fremdgehen ist ein tiefer Vertrauensbruch, der eine Beziehung stark belasten kann. Es ist normal, in dieser Situation Zweifel zu haben, ob die Beziehung noch eine Zukunft hat. 

Der Umgang mit dieser Problematik erfordert offene Kommunikation und die Bereitschaft beider Partner, sich den schwierigen Fragen und Emotionen zu stellen, die durch das Fremdgehen ausgelöst wurden.

Oft zeigt sich jedoch, dass die Wunde zu tief ist. Wenn das Vertrauen dauerhaft zerstört ist und/oder keine echte Bereitschaft besteht, gemeinsam daran zu arbeiten, macht es keinen Sinn mehr, die Beziehung fortzusetzen. 

Auch wenn dein Partner immer wieder fremdgeht und keine Veränderung zeigt, solltest du dich fragen, ob diese Beziehung noch gesund für dich ist.

Es ist okay, loszulassen, wenn du merkst, dass die Grundlage für eine gemeinsame Zukunft fehlt.

Wie rette ich meine Beziehung? 10 Tipps für mehr Verbundenheit

Je nach deiner Situation können unterschiedliche Tipps für dich besonders hilfreich sein. Jede Beziehung ist einzigartig, und was für das eine Paar funktioniert, mag für das andere nicht passen. 

Es ist wichtig, offen für verschiedene Ansätze zu sein und herauszufinden, welche am besten zu euch beiden und eurer aktuellen Lage passen. 

Lies die folgenden Tipps in Ruhe durch und überlege, welche davon auf eure Situation zutreffen könnten. Manchmal reicht schon ein kleiner Schritt in die richtige Richtung, um große Veränderungen zu bewirken.

1. Offene, ehrliche und nicht verletzende Kommunikation

Sprich offen über deine Gefühle, Wünsche und Sorgen. Hört einander zu, ohne sofort zu urteilen oder Lösungen anzubieten. Oftmals ist es hilfreich, einfach nur verstanden zu werden. 

Ehrliche Gespräche schaffen Vertrauen und ermöglichen es euch, Missverständnisse auszuräumen und euch auf einer tieferen Ebene zu verbinden.

Wichtig ist auch, die richtige Zeit und den richtigen Ort für solche Gespräche zu wählen. Versucht, ruhige Momente zu finden, in denen ihr beide ungestört seid und euch ganz aufeinander konzentrieren könnt. 

Außerdem ist es hilfreich, „Ich-Botschaften“ zu verwenden, um klar auszudrücken, wie du dich fühlst, ohne den anderen anzugreifen. 

Zum Beispiel: „Ich fühle mich verletzt, wenn …“ anstatt „Du machst immer …“. So bleibt das Gespräch konstruktiv und vermeidet Vorwürfe, die die Situation nur verschlimmern könnten.

Diese Vorgehensweise ist übrigens ein zentraler Bestandteil der sogenannten Gewaltfreien Kommunikation nach Marshall Rosenberg.

2. Konflikte respektvoll lösen

Auch dieser Punkt hat mit Kommunikation zu tun. Wie gesagt: Es ist normal, in einer Beziehung Konflikte zu haben. Kein Paar bleibt dauerhaft von Meinungsverschiedenheiten verschont. Wichtig ist jedoch, wie ihr mit diesen Konflikten umgeht. 

Versucht daher, ruhig und respektvoll zu bleiben, wenn Spannungen auftreten. Anstatt in Vorwürfe oder Schuldzuweisungen zu verfallen, konzentriert euch darauf, das Problem gemeinsam zu lösen. 

Ein weiterer wichtiger Aspekt der Kommunikation ist die Bereitschaft, auch die Perspektive des anderen zu verstehen. Versuche, dich in die Lage deines Partners zu versetzen und seine Sichtweise nachzuvollziehen. 

Diese Empathie kann helfen, Konflikte zu deeskalieren und Lösungen zu finden, die für beide Seiten akzeptabel sind. Und jeder gelöste Konflikt ist ein Schritt hin zu einer reiferen und stabileren Beziehung, in der ihr euch sicher und verstanden fühlt.

Extra-Tipp: Das Harvard-Konzept der Verhandlungsführung ist ebenfalls nützlich, um Konflikte in der Beziehung konstruktiv zu lösen. Es betont, wie wichtig es ist, das Problem von der Person zu trennen und sich auf gemeinsame Interessen zu konzentrieren, anstatt stur an den eigenen Positionen festzuhalten.

3. Kleine Gesten der Zuneigung

Kleine Aufmerksamkeiten im Alltag können einen großen Unterschied in deiner Beziehung machen. Ein liebevoller Blick, eine spontane Umarmung oder eine kurze Nachricht zwischendurch zeigen deinem Partner, dass er dir wichtig ist. Solche Gesten halten die Romantik lebendig und stärken das Gefühl von Nähe und Geborgenheit.

Weitere Ideen: Ein frisch gebrühter Kaffee am Morgen oder ein unerwartetes „Ich denke an dich“ während des Tages sind ebenfalls einfache, aber wirkungsvolle Wege, eure Beziehung zu pflegen.

Wichtig ist, dass diese Gesten von Herzen kommen. Wenn sie echt und spontan sind, spürt dein:e Partner:in, dass sie Ausdruck deiner Liebe und Wertschätzung sind. 

4. Zeit für sich selbst nehmen

Auch wenn es wichtig ist, Zeit miteinander zu verbringen, darf die Zeit für sich selbst nicht vernachlässigt werden. Nutze diese Zeit, um deine eigenen Interessen zu verfolgen, dich mit dir selbst zu beschäftigen, aber auch um dich zu erholen. 

So kannst du auch ausgeglichener und positiver in die Beziehung gehen. Eine gesunde Balance zwischen Nähe und Distanz fördert die persönliche Entwicklung und verhindert, dass sich einer der Partner eingeengt fühlt.

5. Beziehung retten durch Abstand

Manchmal kann es hilfreich sein, vorübergehend Abstand zu nehmen, um Klarheit über die eigenen Gefühle und Bedürfnisse zu gewinnen. Ein solcher Abstand muss nicht das Ende der Beziehung bedeuten, sondern kann eine Phase der Reflexion und Selbstfindung darstellen. 

Während dieser Zeit könnt ihr überlegen, was ihr wirklich wollt und ob die Beziehung euch noch das gibt, was ihr braucht. Wenn beide Partner nach einer Phase des Abstands bereit sind, sich wieder aufeinander einzulassen, kann dies der Beziehung eine neue Chance geben.

6. Alte Muster durchbrechen

Überlegt gemeinsam, welche Verhaltensmuster eure Beziehung belasten und versucht, diese bewusst zu verändern. Veränderungen in eingefahrenen Verhaltensweisen können neue Impulse in die Beziehung bringen und helfen, sie zu beleben.

Natürlich ist es nicht immer einfach, alte Muster zu durchbrechen. Vor allem nicht, wenn sie sich über Jahre hinweg entwickelt haben. Es erfordert Geduld, Mut und oft auch externe Unterstützung, um tief verwurzelte Verhaltensweisen zu ändern. 

Hier kann unsere Online-Paartherapie eine wertvolle Hilfe sein, um euch dabei zu unterstützen, diese Herausforderungen gemeinsam zu meistern und eure Beziehung auf eine neue, gesunde Basis zu stellen.

Übrigens: Online Therapie ist erwiesenermaßen ebenso effektiv wie klassische Therapie. Du kannst also schnell professionelle Unterstützung bequem von zu Hause aus bekommen. Bei Hallo Morgen arbeiten ausschließlich staatlich approbierte Psychotherapeut:innen. Das heißt für dich, dass du eine Behandlung nach höchsten Standards bekommst.

7. Gemeinsame Zeit bewusst gestalten

Verbringt bewusst Zeit miteinander, ohne Ablenkungen wie Handy oder Fernseher. Plant regelmäßige Dates oder gemeinsame Aktivitäten, die euch beiden Freude bereiten. Das stärkt die emotionale Bindung. 

Selbst kleine Rituale, wie der gemeinsame Morgenkaffee oder ein Abendspaziergang, können helfen, die Beziehung zu vertiefen und euch daran zu erinnern, warum ihr euch füreinander entschieden habt.

Diese bewusste Zeit füreinander ist besonders wichtig, um die emotionale Nähe aufrechtzuerhalten, die im Alltag oft verloren geht. 

Es ist jedoch auch wichtig zu verstehen, dass bewusste gemeinsame Zeit nicht dasselbe ist wie ständige Nähe. Wenn ihr in der Vergangenheit zu sehr aufeinander gehockt habt und eine ungesunde Abhängigkeit voneinander entstanden ist, dann geht es eher darum, die Balance zwischen Nähe und Distanz zu finden. 

8. Gemeinsam an Zielen arbeiten

Setzt euch gemeinsame Ziele, sei es ein Urlaub, ein gemeinsames Projekt oder persönliche Entwicklungen, die ihr zusammen angeht. Das schafft ein Gefühl der Verbundenheit und stärkt eure Partnerschaft. Gemeinsame Erfolge und das Gefühl, ein Team zu sein, können eurer Beziehung eine ganz neue Dynamik geben.

9. Beziehung mit Kindern retten

Kinder bringen viele Veränderungen mit sich, die eine Beziehung auf die Probe stellen können. Der Fokus verschiebt sich oft auf die Kinder, was die Beziehung zwischen den Partnern belasten kann. 

Es ist wichtig, auch als Paar Zeit füreinander zu finden, selbst wenn der Alltag stressig ist. Plant bewusst kinderfreie Zeiten ein, um eure Partnerschaft zu pflegen. 

Weiterhin kann es hilfreich sein, die Erziehungsaufgaben gemeinsam zu bewältigen und als Team zu agieren. Sprecht offen darüber, wie ihr die Herausforderungen als Eltern meistert und wie ihr euch dabei gegenseitig unterstützen könnt. 

10. Eine toxische Beziehung retten?

Es ist wichtig, ehrlich zu erkennen, wann eine Beziehung nicht mehr gesund ist. Eine toxische Beziehung zeichnet sich durch ständige Konflikte, Manipulation, fehlenden Respekt und emotionale oder sogar körperliche Gewalt aus. 

In solchen Fällen ist es selten sinnvoll, die Beziehung zu retten. Der Schaden, der durch toxische Verhaltensmuster entsteht, kann tiefgreifend sein und langfristig dein Wohlbefinden beeinträchtigen. 

Es ist besser, deine eigene Sicherheit und dein psychisches Wohlbefinden an erste Stelle zu setzen und darüber nachzudenken, wie du dich aus einer solchen Beziehung lösen kannst. Die Entscheidung, eine toxische Beziehung zu beenden, kann der erste Schritt für gesundes Wachstum sein.

Beziehung retten oder beenden?

Am Ende kommt es darauf an, ehrlich zu dir selbst und deiner Partnerin oder deinem Partner zu sein. Jede Beziehung hat ihre Höhen und Tiefen, und Krisen sind normal. Wichtig ist, wie ihr gemeinsam damit umgeht. 

Wenn ihr bereit seid, offen zu kommunizieren und an euch zu arbeiten, gibt es oft eine gute Chance, die Beziehung zu retten.

Manchmal sind die Wunden jedoch zu tief, oder die Beziehung ist toxisch geworden. In solchen Fällen kann es besser sein, loszulassen. Dein Wohlbefinden sollte immer im Vordergrund stehen. 

Egal, ob du dich entscheidest, für die Beziehung zu kämpfen oder sie zu beenden – du verdienst eine Partnerschaft, die dich glücklich macht.

Häufige Fragen

Wie rette ich meine Beziehung?

Um deine Beziehung zu retten, ist es wichtig, wirklich zuzuhören und offen über eure Gefühle zu sprechen. Arbeitet gemeinsam daran, neue Wege zu finden, alte Probleme zu lösen, und setzt euch klare Ziele für eure Zukunft. Wenn ihr allein nicht weiterkommt, kann eine Therapie dabei helfen, wieder zueinanderzufinden.

Wann merkt man, dass die Beziehung zu Ende ist?

Du merkst, dass die Beziehung zu Ende ist, wenn das Vertrauen dauerhaft verloren gegangen ist, die Gefühle füreinander verblassen und keine Bereitschaft mehr besteht, an den Problemen zu arbeiten. Wenn du dich emotional distanziert fühlst, Konflikte ständig ungelöst bleiben und ihr euch eher wie Fremde als Partner fühlt, kann dies ein Zeichen dafür sein, dass die Beziehung möglicherweise ihr Ende erreicht hat.

Kann Liebe wiederkommen, wenn sie weg ist?

Ja, Liebe kann wiederkommen, wenn beide Partner bereit sind, daran zu arbeiten. Es erfordert Geduld, offene Kommunikation und oft auch eine bewusste Entscheidung, sich wieder füreinander zu engagieren. Gemeinsame positive Erlebnisse und das Wiederaufleben alter Verbindungen können helfen, die Gefühle füreinander neu zu entfachen.

Wie wahrscheinlich ist es, nach einer Trennung wieder zusammenzukommen?

Die Wahrscheinlichkeit, nach einer Trennung wieder zusammenzukommen, hängt stark von den Gründen für die Trennung und der Bereitschaft beider Partner ab, an den Problemen zu arbeiten. Wenn beide aus Fehlern gelernt haben und echte Veränderungen vornehmen, stehen die Chancen gut, dass ein Neuanfang gelingt. Es ist jedoch wichtig, dass beide Partner wirklich an einer erneuten Beziehung interessiert sind und nicht nur aus Gewohnheit oder Angst vor dem Alleinsein zurückkehren. Das ist nämlich oft der Fall und so kann das nicht funktionieren.

Wie lange braucht man, um sich von einer Beziehung zu erholen?

Die Zeit, die man braucht, um sich von einer Beziehung zu erholen, variiert stark von Person zu Person und hängt von der Tiefe der Beziehung sowie den Umständen der Trennung ab. Für manche dauert es Monate, für andere kann es länger sein. Es ist wichtig, sich die Zeit zu nehmen, die man benötigt, um die Trennung zu verarbeiten, sich selbst wiederzufinden und emotionale Wunden heilen zu lassen. Es gibt keine feste Regel – der Heilungsprozess sollte in deinem eigenen Tempo stattfinden.

Über die Autorin

Dipl.-Psych. Johanna Trittien, Psychologische Psychotherapeutin

Johanna hat an der Philipps-Universität Marburg Psychologie studiert. Anschließend absolvierte sie ihre Ausbildung zur Psychologischen Psychotherapeutin für Verhaltenstherapie an der renommierten Bayerischen Privaten Akademie für Psychotherapie (BAP, heute: KIRINUS CIP Akademie) in München.

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